Die ersten 18 Social Media Nurses® feierten Ende Februar den Abschluss des gleichnamigen DBfK-Zertifikatslehrgangs. Der Kurs richtet sich an beruflich Pflegende, die sich in den Sozialen Medien als Corporate (engl. = Firmen-/Unternehmens-) Influencer:innen präsentieren. Sie treten als Mitarbeitende ihres Unternehmens öffentlich in Sozialen Medien auf und geben dem Unternehmen, meist mit einer Mischung aus privaten und beruflichen Inhalten, ein Gesicht. Hier stellen wir eine weitere frisch gekürte Social Media Nurse vor.
Warum beschäftigst du dich als Referentin der Pflegedirektion mit dem Thema Social Media – und hast hierfür sogar die Weiterbildung Social Media Nurse (SMN) absolviert?
In der Arbeitswelt befinden wir uns in einem hart umkämpften Bewerber:innenmarkt. Somit ist es auch für uns als Krankenhaus wichtiger denn je, wettbewerbsfähig zu bleiben und am Puls der Zeit für eine authentische, zeitgemäße und lebhafte Darstellung des Pflegeberufes zu sorgen, die verschiedenste Stakeholder von Patient:innen bis hin zu potenziellen neuen Kolleg:innen anspricht. Diese Darstellung lässt sich heute am erfolgreichsten über Soziale Medien verbreiten und sorgt gleichzeitig für unsere erforderliche Sichtbarkeit als attraktiver Arbeitgeber. Glücklicherweise hat meine Pflegedirektorin eine sehr neuzeitliche Haltung und wir wurden praktisch zeitgleich auf den ersten Zertifikatslehrgang zur Social Media Nurse aufmerksam. Ich musste sie also nicht lange überzeugen, dass die dort vermittelten Inhalte zukunftsweisend für unser Krankenhaus sein könnten.
Welche Bedeutung hat das Thema Social Media für das Image unserer Berufsgruppe?
Wie bereits angedeutet, ist mir eine authentische, zeitgemäße und lebhafte Darstellung unseres Pflegeberufes wichtig. Die übliche Berichterstattung ist in der Regel getrübt durch verheerenden Personalmangel, schwere Arbeitsbedingungen oder geringe Wertschätzung. Pflege bedeutet aber auch Abwechslungsreichtum, Teamarbeit und das Erleben vieler positiver Emotionen durch kleine Gesten. Durch Social Media haben wir DIE Gelegenheit, der Gesellschaft ihren „Negativfilter“ abzunehmen und ihr zu zeigen, wie facettenreich, schön und bunt die Arbeit in der Pflege ist. Hierfür eignen sich Plattformen wie TikTok oder Instagram meiner Meinung nach hervorragend. Wer außerdem könnte besser darstellen, wie Pflege wirklich ist, als wir Pflegende? Ich sehe hier eine Riesenchance für uns als Berufsgruppe.
Was waren die Gedanken und Zutaten bei deiner Abschlussarbeit im Kurs?
In einem der Module zur Content Creation gab uns die Dozentin den Tipp, ruhig auch „outside the box“ zu denken und aktuelle Geschehnisse, die auf den ersten Blick nichts mit Pflege zu tun haben, auf eine kreative Art und Weise einzubinden. Zum Zeitpunkt meiner SMN-Abschlussarbeit war gerade Handball-Europameisterschaft in Deutschland. Bei genauerer Betrachtung erkannte ich einige Parallelen zwischen dem Ballsport und der Pflegearbeit, beispielsweise ein Teamplayer zu sein oder die Kennung der Teamzugehörigkeit durch gleiche Kleidung. In Kombination mit den erforderlichen Requisiten und der Verwendung eines damaligen TikTok-Trends entstand ein Personalrecruiting-Video für eine Station in unserer Klinik. Während der Produktion merkte ich schnell, dass sich die Parallele zum Handball für Flensburg als Handballstadt besonders gut anbietet und ich dieses Konzept noch ausweiten möchte. Es muss noch etwas reifen, aber mein Wunsch wäre in naher Zukunft ein gemeinsames Projekt mit unserem Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt zu realisieren.