DBfK aktuell - August 2025

Fachlicher Austausch in Japan: DBfK Nordwest zu Gast in Tokushima

Der DBfK Nordwest ist im Rahmen eines niedersächsischen Förderprojekts mit einer Delegation von Pflegeexpertinnen aus Niedersachsen nach Tokushima gereist, um mehr über die pflegerische Versorgung in Japan zu erfahren. Tokushima ist die Partner-Präfektur des Landes Niedersachsen.

Während des einwöchigen Aufenthalts vom 29. Juni bis 5. Juli hat die Reisegruppe verschiedene Gesundheits-, Pflege- und Lehreinrichtungen besucht und sich intensiv mit den japanischen Kolleg:innen und dem Berufsverband „Tokushima Nursing Association“ ausgetauscht. Dabei ging es unter anderem um die Themen Pflegewissenschaft und Ausbildungswege, Prävention und Gesundheitsförderung in einer alternden Gesellschaft sowie Digitalisierung und Robotik.

Das japanische Gesundheits- und Pflegesystem steht vor vergleichbaren Herausforderungen wie das deutsche – allerdings sind die Auswirkungen des demografischen Wandels dort bereits deutlich stärker spürbar. Gleichzeitig entscheiden sich immer weniger junge Menschen für eine pflegerische Laufbahn.

In Japan existieren zwei Ausbildungswege in den Pflegeberuf: der Weg über die Berufsfachschule sowie ein pflegewissenschaftliches Studium an einer Hochschule. In den ersten beiden Ausbildungsjahren erfolgt der Unterricht ausschließlich theoretisch. Erst ab dem dritten Jahr absolvieren die Auszubildenden und Studierenden praktische Einheiten im Skills Lab und – in begrenztem Umfang – in Einrichtungen der Praxis. Dabei gilt das Training im Skills Lab in Japan offiziell als Teil der praktischen Ausbildung, während es in Deutschland der theoretischen Ausbildung zugeordnet wird.

Nach drei Jahren an der Berufsfachschule bzw. vier Jahren an der Hochschule legen beide Gruppen die identische staatliche Abschlussprüfung ab: das nationale japanische Pflegezertifikat. Zusätzlich erwerben Studierende an Hochschulen den akademischen Grad des Bachelors.

Die Pflegeausbildung bzw. das Studium in Japan ist kostenpflichtig. Pro Semester fallen in der Regel Gebühren zwischen 2.000 und 4.000 Euro an. Eine Ausbildungsvergütung erhalten die Lernenden nicht.

Der Japan-Besuch war die Fortführung des vom DBfK Nordwest initiierten Austausch-Projekts „Pflege im Wandel – Herausforderungen und Lösungsansätze in Niedersachsen und Tokushima“. Im vergangenen Jahr war eine japanische Delegation von Vertreter:innen aus Pflege und Politik aus Japan in Niedersachsen zu Gast.

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