Die erste Fachtagung Pflegeberatung des DBfK Nordwest am 8. Juni in Essen zeigte deutlich: Menschen mit Pflegebedarf und ihre Angehörigen profitieren von qualifizierter Beratung. Diese sollte allerdings in den Händen von Pflegefachpersonen liegen.
Ein zentrales Thema der ausgebuchten Veranstaltung war die Qualitätssicherung in der digitalen Pflegeberatung. Bei einer Podiumsdiskussion (Foto) befassten sich ausgewiesene Pflegeexpertinnen mit problematischen Online-Angeboten. Kritisiert wurden dabei dubiose Anbieter, die Pflegeberatung mit dem Verkauf von Pflegehilfsmitteln mit fragwürdigem Nutzen verbinden. Unseriöse Internetportale bieten Online-Pflegekurse ohne fachliche Substanz an. Die Diskussion verdeutlichte den Bedarf an klaren Richtlinien, um dem kommerziellen Wildwuchs in der Pflegeberatung Einhalt zu gebieten.
Die rund 90 Teilnehmenden waren sich außerdem darin einig, dass die Pflegeberatung ausschließlich Pflegefachpersonen vorbehalten sein sollte. Der DBfK Nordwest hat im Nachgang der Fachtagung in einer Pressemitteilung gefordert, eine entsprechende Regelung ins geplante Pflegekompetenzgesetz aufzunehmen. Laut derzeitigem Referentenentwurf dürfen auch fachfremde Personen wie Sozialarbeiter:innen und Sozialversicherungsfachangestellte beraten – und das nicht nur zum Leistungsrecht, sondern auch zu originären pflegerischen Themen wie Gesundheitsförderung und Prävention.