Die vergangenen Wochen haben es deutlich gezeigt: Der Sommer ist längst nicht mehr nur eine warme Jahreszeit, sondern entwickelt sich zunehmend zur gesundheitlichen Belastung, insbesondere für vulnerable Bevölkerungsgruppen. Mit Temperaturen bis zu 39 Grad Celsius und immer häufigeren Hitzetagen spüren wir die Auswirkungen des Klimawandels deutlich. Für Pflegefachpersonen bringt diese Entwicklung neue Herausforderungen und Verantwortlichkeiten mit sich.
Die Häufung von Hitzewellen, tropischen Nächten und langanhaltenden Hitzeperioden mit hoher Luftfeuchtigkeit stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit dar – besonders für ältere Menschen. Studien zeigen, dass hitzebedingte Todesfälle in den letzten Jahren zugenommen haben, insbesondere bei Menschen über 75 Jahren. Die Wahrscheinlichkeit, an einem Hitzetag zu versterben, liegt laut aktuellen Daten um 61 Prozent höher als an vergleichbaren, nicht heißen Tagen. Hinzu kommt: Viele der Betroffenen versterben ohne vorherige Krankenhausaufnahme. Das unterstreicht die immense Bedeutung der Hitzeprävention, vor allem in Pflegeeinrichtungen und im häuslichen Umfeld.
Pflegefachpersonen als Schlüsselakteure im Hitzeschutz
Pflegefachpersonen nehmen im Hitzeschutz eine zentrale Rolle ein. Sie sind oft die ersten Personen, die Symptome einer Hitzebelastung wie Dehydrierung, Kreislaufschwäche oder Verwirrtheit erkennen – besonders in der Langzeitpflege und im ambulanten Bereich. Gleichzeitig sind auch Pflegende selbst von den Auswirkungen der Hitze betroffen: Erschöpfung, Konzentrationsschwächen und höhere Unfallrisiken nehmen zu, was nicht nur die Versorgung, sondern auch die eigene Gesundheit gefährdet. Die Herausforderung besteht darin, sowohl Schutzmaßnahmen für Pflegebedürftige als auch für das Pflegepersonal zu etablieren – und das systematisch und nachhaltig.
Maßnahmen und Strategien für effektiven Hitzeschutz
Um gesundheitliche Risiken zu minimieren, sind gezielte präventive Maßnahmen auf allen Ebenen notwendig:
Der Hitzeschutz muss ein fester Bestandteil der pflegerischen Arbeit der Zukunft sein. Die Auswirkungen des Klimawandels fordern ein Umdenken – nicht nur in der Pflegepraxis, sondern auch auf institutioneller und politischer Ebene. Pflegefachpersonen haben die Kompetenz und die Nähe zu den Menschen, um präventiv tätig zu sein, Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern. Damit leisten sie nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit, sondern retten unter Umständen Leben.
Auf der Seite der AG Nachhaltigkeit im DBfK haben wir zahlreiche Informationsquellen zum Hitzeschutz aufgelistet.
Auf der Webseite der Deutschen Allianz für Klimawandel (KLUG) finden sich weitere Materialien zum Hitzeschutz, Schulungsunterlagen, sowie Muster-Hitzeschutzpläne für die unterschiedlichen Settings.