DBfK aktuell - August 2025

Tipps zum effektiven Hitzeschutz in der Pflege

Die vergangenen Wochen haben es deutlich gezeigt: Der Sommer ist längst nicht mehr nur eine warme Jahreszeit, sondern entwickelt sich zunehmend zur gesundheitlichen Belastung, insbesondere für vulnerable Bevölkerungsgruppen. Mit Temperaturen bis zu 39 Grad Celsius und immer häufigeren Hitzetagen spüren wir die Auswirkungen des Klimawandels deutlich. Für Pflegefachpersonen bringt diese Entwicklung neue Herausforderungen und Verantwortlichkeiten mit sich.

hitze-erfrischung
hitze-erfrischung

Die Häufung von Hitzewellen, tropischen Nächten und langanhaltenden Hitzeperioden mit hoher Luftfeuchtigkeit stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit dar – besonders für ältere Menschen. Studien zeigen, dass hitzebedingte Todesfälle in den letzten Jahren zugenommen haben, insbesondere bei Menschen über 75 Jahren. Die Wahrscheinlichkeit, an einem Hitzetag zu versterben, liegt laut aktuellen Daten um 61 Prozent höher als an vergleichbaren, nicht heißen Tagen. Hinzu kommt: Viele der Betroffenen versterben ohne vorherige Krankenhausaufnahme. Das unterstreicht die immense Bedeutung der Hitzeprävention, vor allem in Pflegeeinrichtungen und im häuslichen Umfeld. 

Pflegefachpersonen als Schlüsselakteure im Hitzeschutz

Pflegefachpersonen nehmen im Hitzeschutz eine zentrale Rolle ein. Sie sind oft die ersten Personen, die Symptome einer Hitzebelastung wie Dehydrierung, Kreislaufschwäche oder Verwirrtheit erkennen – besonders in der Langzeitpflege und im ambulanten Bereich. Gleichzeitig sind auch Pflegende selbst von den Auswirkungen der Hitze betroffen: Erschöpfung, Konzentrationsschwächen und höhere Unfallrisiken nehmen zu, was nicht nur die Versorgung, sondern auch die eigene Gesundheit gefährdet. Die Herausforderung besteht darin, sowohl Schutzmaßnahmen für Pflegebedürftige als auch für das Pflegepersonal zu etablieren – und das systematisch und nachhaltig. 

Maßnahmen und Strategien für effektiven Hitzeschutz

Um gesundheitliche Risiken zu minimieren, sind gezielte präventive Maßnahmen auf allen Ebenen notwendig:

  • Hitzeaktionspläne etablieren: Pflegeeinrichtungen sollten klare Abläufe für Hitzetage definieren – inklusive der Einrichtung von Kühlräumen, angepassten Tagesstrukturen und standardisierten Trinkprotokollen. Die Anbindung an meteorologische Warnsysteme ist dabei essenziell.
  • Risikobewertungen durchführen: Pflegefachpersonen können bereits vor einer Hitzewelle gefährdete Bewohner:innen identifizieren und deren Gesundheitszustand engmaschig überwachen.
  • Individuelle Schutzstrategien entwickeln: In Gesprächen mit Bewohner:innen, Klient:innen und Angehörigen lassen sich persönliche Vorlieben und Bedarfe erfassen – zum Beispiel der Wunsch, bei extremer Hitze in der Einrichtung zu bleiben – und entsprechende Maßnahmen ableiten. 
  • Fortbildung und Sensibilisierung: Weiterbildung zum Thema Hitzefolgen, Risikogruppen und Maßnahmen der Prävention stärkt das Handlungswissen und die Sicherheit im pflegerischen Alltag.
  • Politische Rahmenbedingungen schaffen: Gesundheitspolitik ist gefragt, geeignete Rahmenbedingungen zu fördern – durch eine Überprüfung und Finanzierung wirksamer Hitzeschutzmaßnahmen in der Pflege. Der Schutz vulnerabler Gruppen muss langfristig strukturell verankert werden. 


Der Hitzeschutz muss ein fester Bestandteil der pflegerischen Arbeit der Zukunft sein. Die Auswirkungen des Klimawandels fordern ein Umdenken – nicht nur in der Pflegepraxis, sondern auch auf institutioneller und politischer Ebene. Pflegefachpersonen haben die Kompetenz und die Nähe zu den Menschen, um präventiv tätig zu sein, Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern. Damit leisten sie nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit, sondern retten unter Umständen Leben. 

Auf der Seite der AG Nachhaltigkeit im DBfK haben wir zahlreiche Informationsquellen zum Hitzeschutz aufgelistet.  

Auf der Webseite der Deutschen Allianz für Klimawandel (KLUG) finden sich weitere Materialien zum Hitzeschutz, Schulungsunterlagen, sowie Muster-Hitzeschutzpläne für die unterschiedlichen Settings.

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